Sind Risiken beherrschbar?
Wirklich beherrschen wird man Risiken nie können. Systeme jeglicher Art unterstützen uns zwar dabei, die Grenzen des Restrisikos in puncto "Impact" und Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Allerdings gibt es dafür ja auch wieder Grenzen:
- Risiken lassen sich nur dann auf Null reduzieren, wenn man alle Risikofaktoren komplett vermeiden kann. Das aber ist schon aus Kostengründen nicht immer möglich. Aber eine Überlegung ist es immerhin wert, denn vielleicht kommt man ja zur Erkenntnis, die geplante Vorgehensweise insgesamt zu überdenken?
- Häufig steigt der Aufwand für jede weitere Minimierung von Impact und/oder Wahrscheinlichkeit unverhältnismäßig und nichtlinear an, so daß spätenstens hier das Ganze irgendwann einfach unwirtschaftlich wird.
- Eine weitere Unsicherheitsquelle bilden die Meta-Risiken: Wie sicher kann man sein, auch wirklich alle aus Dynamik und Komplexität des Gesamtsystems drohenden Risiken mit allen relevanten Einflußfaktoren erkannt und korrekt bewertet zu haben?

Unter Informatikern gibt es einen Spruch, der zumindest andeutungsweise zum Thema paßt: Wenn Du denkst, daß du alles absolut idiotensicher gestaltet hast - dann wird früher oder später jemand einen besseren Idioten erfinden.
Nach meiner Ansicht stehen wir hierbei einfach vor dem alten Dilemma: Nur wer nichts macht, der macht auch keine Fehler. Wer keine Risiken eingeht, ...?